In Brasilien regelt das Zivilgesetzbuch die Erbfolge. Dabei wird zwischen gesetzlicher und testamentarischer Erbfolge unterschieden. Die gesetzliche Erbfolge tritt ein, wenn kein Testament vorhanden ist, und bestimmt, wer das Vermögen des Verstorbenen erhält. Ehepartner, Kinder und Eltern haben dabei besondere Rechte.
Gesetzliche Erben und ihre Ansprüche
Die gesetzlichen Erben in Brasilien werden in Ordnungen eingeteilt. Zunächst erben die direkten Nachkommen wie Kinder und Enkel. Fehlen diese, kommen Eltern und Geschwister zum Zuge. Ehepartner haben ebenfalls Anspruch auf einen Teil des Erbes, abhängig von der Art des Güterstandes der Ehe.
Testamentarische Erbfolge und Einschränkungen
Ein Testament ermöglicht dem Erblasser, die Verteilung seines Vermögens nach eigenen Wünschen zu gestalten. Dennoch gibt es Einschränkungen durch den Pflichtteil der Erben, der bestimmte Angehörige schützt. Kinder, Ehepartner und Eltern können nicht vollständig vom Erbe ausgeschlossen werden.
Sonderfälle bei internationalem Bezug
Bei Erbfällen mit Auslandsbezug, zum Beispiel wenn der Verstorbene Vermögen in mehreren Ländern besitzt, gelten spezielle Regeln. Brasilianisches Recht wird häufig mit internationalem Recht kombiniert, um die Erbfolge zu klären. Hierbei können Doppelbesteuerung und Anerkennung ausländischer Testamente relevant sein.
Verfahren und Nachlassabwicklung
Die Nachlassabwicklung in Brasilien erfolgt meist durch ein gerichtliches Verfahren. Das Inventar des Vermögens wird erstellt, Schulden werden beglichen und schließlich erfolgt die Verteilung an die Erben. Ein Anwalt oder Notar unterstützt häufig bei der korrekten Umsetzung, insbesondere bei komplexen Erbfällen.ITCMD Brasilien Erbschaftssteuer